15
Sep
2005

Israelische Buerger

Nach laengerer Pause auch mal wieder Neues aus dem Sueden des Landes:
Die Hochzeitszeit dauert noch bis zu Beginn des Ramadans an und so nutze ich die Gelegenheit auf diesem wichtigen Ereignis - die Hochzeit- in die nomadische Kultur, die nun aber zum Grossteil sesshaft ist, einzutauchen. Es ist nicht leicht, denn mal tritt mal schnell in ein Fettnaepfchen, ein anderes Mal entgeht einem/r vieles wenn man zu zureuckhaltend ist. Vor allem wenn es um Frauen geht. Schliesslich will ich ja nicht als die "moderne" , "freie" weisse Frau aus Europa auftreten, die weiss wie es laufen soll mit der Gleichberechtigung. Aber mit der Zeit lerne ich einzelne Schicksale von Frauen kennen. SO z.B. U.S. , die von ihrem Ehemann wegen einer anderen verlassen worden ist. Zurueckgeblieben, ohne ihre sechs Kinder (mittlerweile alle gross), die ihr Ex-Mann vor 13 Jahren mit in die neue Ehe genommen hat, hat sie sich als Haushaltshilfe in Lakia durchgeschlagen und stickt auch fuer die Asso wo ich heute bin. Nun, nach 13 Jahren hat sich der Ex ihrer erinnert und sie wieder geheiratet. SIe ist zu ihm nach Hebron gegangen und lebt jetzt mit ihm und seiner zweiten Frau........
Oder eine andere Frau, ebenfalls mit sechs Kindern. Ihr Mann, der noch 3 weitere Frauen hat wohnt vorwiegend in Ramleh und besucht sie einmal im Monat. Finanzielle Situation schwierig.

Vor 2 Tagen war ich in Wadi Na'am, einer nicht anerkannten Siedlungen suedlich in Beer Sheva, angeblich die groesste im NEgev mit rund 6000 Ew. Obwohl die israelische Elektrizitaetsgesellschaft mitten in der Siedlung ein riesiges Werk betreibt, gibt es natuerlich keinen Strom, so wie es auch keinen Wasseranschluss und auch keine Muellabfuhr oder gepflasterte Strassen gibt - von einer oeffentlichen Verkehrsanbindung ganz zu schweigen. Hier ist auch das Gebiet wo es eine 65 Prozent hoehere Rate an Krebserkrankungen gibt. Dank des 500m weiter befindlichen Industrieparks, wo es eine Chemiefabrik gibt, die Pestizide, Duenger und weiss der Teufel noch was fuer ungesunde Dinge produziert werden. Man riecht das auch.
Juedische Israel von Bustan le Shalom/Salam versuchen dort seit drei Jahren eine Klinik aufzustellen, was von der REgierung vehement bekaempft wird. Das Lehmgebaeude steht schon fertig, Aerzte gibt es auch schon die das Projekt unterstuetzen. Obwohl der Oberste Gerichtshof entschieden hat, dass die Regierung fuer die Gesundheitsversorgung verantwortlich ist, hat es bis heute nicht geklappt. Schliesslich hat keiner daran ein INteresse, das Statistiken ueber die erhoehten Krebsraten offiziell werden... Aber am 2. Oktober soll die Klinik eroeffnet werden - zum zweiten Mal. Inshallah dass sie diesmal in Betrieb genommen wird, denn die Beduinen dort zweifeln das ganze PRojekt, dass sie anfangs noch mit viel HOffnung und Motivation unterstuetzt haben, bereits an und kommen sich veraeppelt vor. Das Vertrauen zwischen ihnen und den Juden, die das ganze auf die BEine stellen wollen ist schon etwas angeknackst.

Sonnenschein und sandigen Wind von LInda
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palisra

hallo - marhaba - shalom

Lena und Sebastian gehen nach Ramallah... Tina und Christine gehen nach Tel Aviv... Anne geht nach Ostjerusalem... ... und Linda geht nach Beer Sheva. Und zusammen fahren wir nach *palisra*. Sechs ASAten sind wir und diesen Sommer werden wir drei Monate in Israel / Palästina in vier verschiedenen Projekten als Praktikanten arbeiten. Hier in *palisra* berichten wir von allem, was uns passiert, was uns wichtig ist, von unserer Arbeit und unserer Freizeit.

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